Die Herolde von Sehusa
 
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Das Sehusafest

- Norddeutchlands größtes Historienfest -

lljährlich seit 1975 wird am 1.Wochenende im September das historische Sehusafest in der 1000 jährigen Harzstadt Seesen gefeiert, das Tausende von Besuchern aus nah und fern begeistert. Hunderte von Edelleut, Herolden, Landsknechten, Bürgern und Bauern, gekleidet in farbenprächtige und stilechte Gewänder, stellen in Schauspielen und Tänzen geschichtlich belegte Szenen aus der Vergangenheit dieser ehrwürdigen Stadt dar. Das Sehusafest umfasst eine Zeitspanne vom Mittelalter bis zum Rokoko und ist somit als größtes Historienfest einmalig in Norddeutschland. Beim Sehusafest lassen die Seesener ihre Ahnen auferstehen und zeigen in spektakulären Bildern und Szenen die Geschichte ihrer Stadt. Viele Buden mit allerley Kram, Quacksalber, Zähnebrecher, Tänzer, Gaukler, Musikanten, Landsknechtswerber, Rittertafel und "Speyß und Trank" erwarten Sie. Alle Epochen der Seesener Stadtgeschichte werden dargestellt. Das Sehusafest ist kein Altstadtfest - es ist ein historisches Spektakel...

 

 

Wir, die Nachfahren der ehrsamen Edelleut, Bürger und Bauern im 1000 jährigen Stättlein Seesen, vormals gerufen Sehusa, tuen hiermit männiglich kund un to wissen worauf am 11. Septembris, dem 4. Tag nach Marias Geburt um die 8. Stund nach der Mittagssonne die Herolde von Sehusa mit gewappneten Söldnern und Reisigen vor der Burg Sehusa mit schmetternden Fanfahren und schwingen von Fahnen, alle Potentaten und alles Volk grüßen werden als da gekommen ist zum Historischen Sehusa Fest. Ein Haufe von Bürgern soll zu jedermanns Ergötzlichkeit vor der Sehusaburg zeigen, wie es Anno 1268 der Jutta am Silberhohl mit den Raubrittern erging.

© Heilmann Textildruck

Auf folgenden Tages um Stund 1½ nach Mittag wird ein Volk von hunderten ehrsamen Edelleut, Bürgern und Bauern mit Roß und Wagen, Kind und Kegel, behuft und gewandet nach alter Zeit und Sitte, ohne Saumsal und Verzug ziehen zum Freimarkt um alldahier zu kaufen, Vögel und anderes Getier, auch Tiegel und Töpfe, Puppen und Spitzen, Körbe und Besen, auch allerlei Gerät zum Werken und Putzen, sich laben bei Ochse am Spieß und Bier, zu sehen Tanzbären und Gaukler, Minnesänger und fahrendes Volk. Gebrächliche und Marode sollen Hilfen finden beim Quacksalber. Auch ein Zähnebrecher ist stets zur Hilf. Allerhöchste Obrigkeit wird Roßtäuscher und Allchimisten, Hühnerdiebe und Schelme durch die Büttel ins Loch werfen lassen und auch die Bastonade zusprechen. Keifernde Weiber und Unzüchtige an den Schandpfahl stellen, Hexen einkerkern und Walpurgis verbrennen. Das Saufen und Würfeln der Reisigen und Landsknechte, die Gelage und Tanzen der Bürger soll ein End finden die 3te vor der Geisterstund, um zu haben ein Ruh und Frieden.

© Sehusafest.info / Historienfestverein zu Seesen

 


 

ehusa (auch "Sehuson"), den ursprünglichen Namen Seesens, findet man erstmalig in einer Urkunde Kaiser Ottos II von 974. Er schenkte dieses "Eigengut seines Rechtes" mit 20 unfreien Familien und 20 Hufen Land an das Marienkloster in Gandersheim, das "durch die Sünden der Menschen dahingesunken war", wie es in der Urkunde heißt, die das Siegel Karl Ottos trägt und von ihm und seinem Kanzler Willigis, dem Erzbischof von Mainz unterzeichnet wurde.

ie Sehusa-Burg, die 1297 von Herzog Heinrich dem Wunderlichen erbaut wurde, liegt inmitten der Stadt. Sie war ursprünglich räumlich grösser, umfasste viele Nebengebäude, Gräben und Mauern, und war umgeben von einem See. Durch mehrere Umbauten erhielt sie ihre heutige Gestalt. Das bunte Treiben herrscht um die ganze Burg. Hunderte von Edelleut, Herolden, Landsknechten, Bürgern und Bauern, in farbenprächtigen und stilechten Gewändern, stellen in Schauspielen und Tänzen die Geschichte Seesens dar. 60 Herolde in malerischen Kostümen der Stadtfarben rot-weiß grüßen unter Fanfarenklängen, Pagen und Landsknechte im Fackelschein vervollständigen dieses stimmungsvolle Bild, das jeden in seinen Bann zieht.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

nschließend folgt das große Festspiel "Die Sage vom Silberhol"In der Stadtgeschichte wird dieses mittelalterliche dramatische Geschehen 1268 erwähnt. Die fromme Jutta von Pedel lebte unter Raubrittern und wüsten Gesellen, die in der Umgebung von Seesen ihr Unwesen trieben... Nach einem Zechgelage der Raubritter bebte plötzlich die Erde, unter Blitzen und Donnern versank ihre Burg"... doch Jutta blieb der Schutzgeist der Kranken und Armen. Und wer sie einmal zu sehen begehrt, der muss am Johannistag um Mitternacht zum "Silberhol" gehen, dort sieht er Jutta als eine weiße von einem dichten Schleier umwallte Gestalt umherirren, als suche sie die versunkene Burg..."

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

m Sonntagmorgen zieht Herzog Otto der Einäugige mit den "Seesener Schutten" von 1428 und ihrem Schuttenvogt in den dichten Harzwald. Hier im romantischen Bärental, nahe bei Seesen, wird ein mittelalterliches Schuttenfest gefeiert, wozu nach altem Brauch das Adlerschießen mit Pfeil und Bogen gehört. Ein großer Braunbär wird eingefangen, und unter Klängen der Jagdhörner nach Seesen gebracht. Im Anschluss findet ein großes Jagdgelage statt. Am offenen Feuer wird das Mittagsmahl gekocht, zu dem ein jeder eingeladen ist. Doch auch aus anderen Stadtteilen ziehen  viele Gruppen zum Sehusafest. So rückt aus Münchehof in stundenlangem Marsch über staubige Landstraßen ein Haufen Landsknechte an mit großer Kanone, Troßwagen und Marketenderinnen, wie zur Zeit des 30-jährigen Krieges, als Tilly aus dieser richtung nach Seesen einzog. Von allen Seiten strömt man herbei, um sich zum großen "Historischen Festumzug" zu treffen.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

m Verlauf des Großen "Historischen Festumzuges" werden alle Epochen der Seesener Stadtgeschichte dargestellt. An der Spitze  marschieren die Herolde von Sehusa, gefolgt von der Begründerin des Sehusafestes mit den Ratsherren der Stadt. Kaiser Otto II von 974 reitet mit seinem Kanzler Willigis und Gefolge.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

s folgen die Gestalten aus der Sage vom Silberhohl mit Jutta von Pedel und den Raubrittern. Klosterschülern und Handwerkern trages das Modell der St. Vitikirche, einer Archidiakonatskirche aus dem Jahre 1300. Der große Festwagen zeigt die mittelalterliche Burg Sehusa in ihrer ursprünglichen Form - Herzog Otto der Einäugige, der 1428 Seesen die Stadtrechte verlieh, und seine Gemahlin Agnes, sowie eine große Hofgesellschaft, werden begleitet von den Rittern von Sehusen in Kettenhemden. Es folgen seine Schutten mit großen Belagerungsgerät und der Jagdwagen mit ihrem gefangenen Bären. Eine Gruppe aus der Renaissance als Hochzeitszug von 1592, dem das "Fahrende Volk" mit Tänzern und Gauklern nachläuft; Rattenfängern, Musikanten und allerlei lustigen Gestalten schließen sich an. Nun reitet Tilly in Seesen ein, gefolgt von einer großen Landsknechtsschar, wie im Jahr 1626 - Musketiere, Pikeniere, Helebardiere, Kanoniere mit Kanone gefolgt von dem Troßwagen und den Marketenderinnen - als Tilly Seesen niederbrennen ließ und von hier in die Schlacht von Lutter am Barenberge zog. Ackerbürger mit Erntewagen und Vieh erinnern an Seesens Vergangenheit, sowie die den Abschluss bildenden blumenbeschmückten Damen und berittenen Offizieren des Rokoko. Der Festumzug endet in der Stadt auf dem Markt, wo Buden und Stände aufgebaut sind und der Zuschauer sich in die Zeit der Renaissance versetzt fühlt.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

ieser "Seesener Markttag" ist originalgetreu nachempfunden worden nach alten Überlieferungen, mit Gebratenem, Gebackenem, Aecht Sehusen'sch Bier und mancherlei unschädlich Gesöff, Häkelei und Klöppelei, Körben und Schachteln auß Weidenholtze, Geschmalztes Bawrenbrot, Allerley Zugemueßz, Vögel un Federwiltpret, Puppen und Bälge und vieles mehr. Natürlich fehlen auch nicht der Quacksalber und Zähnebrecher, fahrendes Volk, Musikanten und ein Wandertheater. Die Ratsherren, die den "strengen Frieden der Stadt" verkündet haben, achten darauf, "ob der Kram auch ordentlich verkauft wird", wie es in der Stadtchronik heißt.

or dem nahe gelegenen Fürstlichen Jagdschloß, das 1707 erbaut wurde, findet auf großer Rasenfläche der weitere Verlauf des Festes statt. Es reitet Herzog Otto II mit seinem Gefolge, so wie er 974 auf einem Königsritt das Land durchquerte. Zunächst wird ein Schauspiel aus dem Mittelalter aufgeführt, wie Herzog Otto der Einäugige 1428 die Satdtrechte an Seesen verlieh. In prunkvolle Gewänder gekleidet erscheint der "gütige Herrscher" mit deinem großen Gefolge. Seine Gemahlin Agnes wird begleitet von einer Schar Hofdamen. Der Hofmarschall tritt auf, gefolgt von Pagen, Herolden und Rittern. Selbst der Hofnarr fehlt nicht.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

erzog Otto der Einäugige läßt durch den Schuttenvogt die Schuttengilde gründen - in einer Belagerungsszene mit Pfeil und Bogen wird ein Stadttor erstürmt. Die Ritter von Sehusen üben sich in einem Turnier, und die Pagen huldigen mit einem Schreittanz. Es folgt ein Tanz der Bürgerinnen der Renaissance und die Zeit des 30jährigen Krieges wird in einer Schlachtszene dargestellt. Als nächste Szene aus Seesens Geschichte folgt ein fröhlicher Tanz der Bürgerinnen aus der Renaissance. Das letzte Schauspiel vor dem Jagdschloss führt in die Zeit des Rokoko. Zu höfischen Tänzen wird musiziert, und Offiziere der Preußischen Garde du corps reiten eine prächtige Quadrille. Doch auch weitere Attraktionen, wie eine Flugschau von Greifvögeln, können hier die Besucher begeistern.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

nzwischen sitzt vor dem Ratskeller, dem alten Brau- und Hochzeitshaus, das 1592 von den Seesener Bürgern und der Brauergilde erbaut wurde, die Hochzeitsgesellschaft bei fröhlichem Mahl. Derweil zieht Herzog Otto der Einäugige mit seinem Gefolge vor die Burg Sehusa zur Mittelalterlichen Tafelrunde. Doch in den großen Anlagen vor und um die Sehusaburg trifft man noch mehrere Gruppen aus Seesens Vergangenheit. So hört man das gröhlende Gelächter der Raubritter von Pedel, die am ihrer Tafel zechen. An anderer Stelle ist das große Landsknechtlager aufgebaut. Tilly zeichnet den Schlachtplan von Lutter am Barenberge.

- von diesem Tisch  * aus soll Graf Tilly 1626 die Schlacht bei Lutter am Barenberge geleitet haben -

© Elisabeth PAETZ-KALICH / Stadtverwaltung Seesen

 

rachende Feuer aus der Kanone vervollständigen eine Vision aus dem 30-jährigen Krieg. Hellebardiere ziehen zur Wache auf, und aus rauhen Kehlen klingen Landsknechtlieder der Zecher, die beim Würfelspiel sitzen. Doch auch die Marketenderinnen fehlen nicht in diesem Lager. Es wird gesotten und gebraten. Bei dumpfen Trommelklang vollzeiht der Hauptmann eine "Landsknetchtstrauung". Nach altem Brauch schwingt der Fänrich die Fahne über dem Paar, "auf daß die Ehe ehrlich werde". Beim anschließenden Hochzeitsmahl mögen sich jedoch "alle Gaffer, denen das Wasser im Munde zusammenläuft", in die Runde setzen und mithalten und den Landsknechten Bescheid tun beim kühlen Trunk "Aecht Sehusen'schen Bier".

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

benfalls trifft man auf die Ackerbürger, die bei frohen Liedern ihre ländliche Arbeit verrichten. Kühe werden gemolken, die Wäsche wird gewaschen, Federvieh, Schafe, Ziegen, Esel und vieles mehr an Getier ist zu sehen und läuft herum. Auf offenem Feuer wird eine gute Suppe gekocht, die mitsamt einem "Sehusen-Teller" verkauft wird. Ein friedliches Bild aus dem Jahre 1757, als Seesen zur Ackerbürgersatdt erklärt wurde.

m 21 Uhr beendet der Nachtwächter das "Historische Sehusafest", indem er seine Runde durch die Stadt geht und nach altem Brauch die Stunde singt. Dies bildet einen friedlichen Ausklang der Seesener Geschichte. Allen Bürgern und Besuchern wünschen wir eine schöne Erinnerung an die Geschichte der 1000-jährigen Harzstadt Seesen, die in farbenprächtigen Bildern die Vergangenhait auferstehen läßt.

© Elisabeth PAETZ-KALICH

 

 

 

 
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Höret, höret

Ihr lieben Leute gebet acht, was Euch der Herold kundbar macht:

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